dt. Theater-, Literatur- und Musikkritiker; ab 1959 langj. Kritiker und Leitender Redakteur (Feuilleton) der "Süddeutschen Zeitung"; zählte zu den einflussreichsten Kunstkritikern in Deutschland, begleitete das literarische, das Musik- und das Theaterleben im deutschsprachigen Raum mit Professionalität; pflegte dabei einen überaus persönlichen, ganz unverwechselbaren Ton und Stil; zahlr. Veröffentl., u. a. "Große Pianisten in unserer Zeit", "Erlebte Literatur", "Von Wagner bis Walser. Neues zu Literatur und Musik"
* 18. Dezember 1928 Milken (Ostpreußen)
† 11. Mai 2017 München
Herkunft
Joachim Kaiser, ev., wurde 1928 in Milken/Ostpreußen als Sohn eines Landarztes geboren. Sein Vater Wilhelm war leidenschaftlicher Musiker, die Mutter Charlotte begeisterte sich für Literatur. Nach 1945 übersiedelte die Familie nach Lunden, einem kleinen Ort zwischen Husum und Heide.
Ausbildung
K. besuchte kriegsbedingt 13 verschiedene Schulen und machte am Hamburger Wilhelm-Gymnasium Abitur. Er studierte dann Musikwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Soziologie in Göttingen, Frankfurt/Main und Tübingen. Theodor W. Adorno und Nicolai Hartmann waren seine wichtigsten Lehrer. 1958 promovierte K. in Tübingen mit der Dissertation "Grillparzers dramatischer Stil" zum Dr. phil.